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Fachtag: Geschlechtersensibilität und Gesundheitschancen in Sachsen

Dreikönigskirche Dresden
Hauptstraße 23
01097 Dresden
Teilnahmebeitrag 45,00 EUR

Gesucht: Gesundheitsförderung (w/m/d)

Flyer zum Download

Veranstalter*innen: Landesfachstelle Männerarbeit der Landesarbeitsgemeinschaft Jungen- und Männerarbeit Sachsen e.V., Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden, Frauenarbeit der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen, LAG Queeres Netzwerk Sachsen e.V., Frauen- und Mädchengesundheitszentrum MEDEA e.V., Forschungsverbund Public Health Sachsen der TU Dresden
in Kooperation mit der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen

 

Gesundheit hat kein Geschlecht?

Mitnichten! Wie sich die Geschlechter in ihrer Vielfalt gesundheitsförderlich verhalten, wird maßgeblich von sozialen Normen und gesellschaftlichen Bedingungen beeinflusst. Mit ihrem Ziel, allen Geschlechtern eine optimale Gesunderhaltung zu ermöglichen, sollten geschlechtersensible Gesundheitsförderung und Prävention eine tragende Rolle in staatlichen sowie nicht-staatlichen Angeboten und Maßnahmen einnehmen. Denn Menschen sind aufgrund ihres Geschlechts von verschiedenen Rahmenbedingungen umgeben und haben unterschiedliche Bedarfe an ebenso wie verschiedene Zugänge zu Gesundheitsförderung und Prävention.
Differenzierte gesundheitsfördernde Angebote für die Geschlechtergruppen sind im Freistaat Sachsen jedoch kaum vorhanden.

Die Fachveranstaltung soll ein Impuls für in Gesundheitsförderung und Prävention sowie im Sozialbereich tätige Akteur*innen sein, sich mit geschlechtersensiblen Ansätzen zu beschäftigen, sie für ihre Praxis zu reflektieren und sich zu vernetzen. Anhand von hierfür zentralen Themen aus der Lebensverlaufsperspektive (Jugend, Lebensmitte, Alter) soll das Format Denkanstöße und praktische Umsetzungsbeispiele für in Sachsen tätige Fachkräfte und ansässige Einrichtungen auffächern und zur Diskussion stellen.
Neben zwei fachlichen Vorträgen zu Inhalten, Erfordernissen und Stellenwerten von geschlechtersensibler Gesundheitsförderung präsentieren sich in mehreren anschließenden Themeninseln Beispiele guter Praxis aus dem deutschsprachigen Raum. Die Teilnehmenden können sich informieren und über den Transfer spezifischer Aspekte in ihre eigene Praxis austauschen.

Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte, Träger, Anbieter*innen & Multiplikator*innen sowie sonstige Einrichtungen im Bereich Gesundheitsversorgung, Gesundheitsförderung und Prävention sowie an Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung.
Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

*Wir berücksichtigen geschlechtliche Vielfalt mit Sternchen. Neben vielen guten Gründen auch, weil es als Selbstbezeichnung in der LSBTTIAQ*-Community genutzt wird. Das Gender-Sternchen macht Geschlechter sichtbar, die nicht in der binären Zuschreibung Frau/Mann aufgehen.

 

Programm:

Vorträge: Warum sollte Gesundheitsförderung geschlechtersensibel sein?

Thomas Altgeld: „Geschlecht? Da war doch was – Warum Prävention und Gesundheitskommunikation geschlechtsneutral nicht funktionieren kann

Vor dem Hintergrund immer neuer Angebote stellt sich die Frage warum das Gros der deutschen Präventions- und Gesundheitsförderungsangebote den Faktor Geschlecht bislang kaum berücksichtigt. Nur der frühzeitige Einbezug der relevanten Dialoggruppen (schon bei der Problemdefinition) verhindert Angebote, die an den Bevölkerungsgruppen mit den größten Bedarfen und Potenzialen vorbei gehen. Der geschlechterreflektierenden Arbeit in den Bildungseinrichtungen sowie der Entwicklung einer geschlechtersensiblen Gesundheitskommunikation kommt dabei eine wesentliche Bedeutung zu.

Thomas Altgeld ist Geschäftsführer der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V.

Gerda Matzel: „Die gesundheitlichen Lage von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie queeren Menschen

Der Vortrag beschreibt die gesundheitliche Situation von LSBTIQ* in Deutschland und die Hürden, denen sich queere Menschen im Gesundheitssystem ausgesetzt sehen. Darauf aufbauend werden Überlegungen angestellt, wie die Lage verbessert werden kann.

Gerda Matzel ist Fachärzt:in für Innere Medizin und arbeitet als Hausärzt:in in Leipzig. Mit anderen Ärzt:innen hat sie den 2017 den Arbeitskreis Queere Ärzt*innen in Sachsen gegründet, der regelmäßig interdisziplinäre Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen zur Gesundheitsversorgung von LSBTIQ* ausrichtet und mit pflegerischen sowie ärztlichen Kolleg:innen ebenso wie mit LSBTIQ*-Organisationen zu queeren Gesundheitsthemen in den Austausch tritt.

 

Themeninseln: Praxis-Projekte stellen ihre Arbeit vor

„Jugend“

4Be TransSuchtHilfe - Suchtberatung für genderdiverse Menschen“ /// Cornelia Kost, Psychotherapeutin und Projektleitung, Therapiehilfe gGmbH /// Anika Geißendörfer, Peer Berater_in

Seit Februar 2019 ist das Projekt offiziell gestartet und bekam eine beachtliche bundesweite Resonanz. Wir machen Beratung für alle trans, nicht binären und genderdiversen Menschen, für Angehörige, Paare, Familien und Menschen, die beruflich mit der Thematik arbeiten und bei denen das Thema „Sucht“ eine Rolle spielt. Wir bieten eine offene Sprechstunde ohne Voranmeldung, anonym und kostenlos. Unsere Leistungen sind Beratung und Unterstützung in Suchtfragen, sowie Vermittlung in weiterführende Hilfen. Wir bieten Begleitung durch erfahrene Peers und Psychotherapeut_innen. Wir machen Diagnostik, Erstellung von Indikationen und Gutachten. Außerdem beraten wir bei Fragen zum Coming Out, erste Schritte, Möglichkeiten, Konflikten, Unsicherheiten, Vornamens- und Personenstandsänderungen und vielem mehr. Bei Bedarf führen wir Gruppenveranstaltungen, Multiplikator_innenveranstaltungen, Schulveranstaltungen und Fortbildungen durch.

Mädchenprojekt MAXI“ /// Frauen- und Mädchengesundheitszentrum MEDEA e.V.

Das Mädchenprojekt MAXI arbeitet seit 2002 zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation und Stärkung des Selbstbewusstseins von Mädchen und jungen Frauen und wird seitdem vom Jugendamt Dresden gefördert. Schwerpunkte sind Gesundheitsförderung, Gewaltprävention und Sexualpädagogik für Mädchen/junge Frauen von 6-27 Jahren. Bereits seit der Gründung des Vereins 1996 gab es sexualpädagogische und gesundheitsfördernde Angebote für Mädchen.
Im Workshop werden die Aufgaben und Entwicklungen, Erfahrungen, Chancen und Herausforderungen der Arbeit des Mädchengesundheitsprojektes vorgestellt.

Referentinnen: Clarissa Bachmann (Diplom-Sozialpädagogin FH), Kathrin Bein (Diplom-Sozialpädagogin FH, WenDo-Trainerin), Rebekka Draht (staatl. anerkannte Sozialarbeiterin B.A., Entspannungspädagogin)

 

„Lebensmitte“

MEDEA International“ /// Frauen- und Mädchengesundheitszentrum MEDEA e.V.

Die Mitarbeiterinnen des Frauengesundheitsprojektes MEDEA International arbeiten seit 2010 zur Gesundheitsförderung von Frauen mit Migrationserfahrung.
Im Workshop werden die Entwicklungen, Erfahrungen, Chancen und Herausforderungen der Arbeit des Frauengesundheitsprojektes vorgestellt.

Referentinnen: Franziska Miksch (Psychologin M.Sc., systemische Beraterin DGsP), Gabriela Nickl (staatlich anerkannte Sozialarbeiterin, Dipl.Ing.oec.), Marjan Zokaei (M.A. Wirtschaftswissenschaften, Flüchtlingsbegleiterin)

Krusten brechen - Gesund in die Zukunft. Männergesundheitsförderung in neuer Form“ /// Hans Peter Züger, Bauzeichner, Maurer, Dipl. Bau-Polier, Dipl. Core-Energetic Therapeut (per Live-Stream)

Hektik am Arbeitsplatz löst Stress aus, mit physischen und psychischen Folgen. Aus unbewältigten Stresssituationen entstehen Koordinationsschwierigkeiten und Fehlentscheidungen. Fehlerquoten, Krankheitszahlen und Unfallgefahr steigen an. In einem Schweizer Bauunternehmen wurde das Projekt «Arbeitssicherheit und Gesundheitsförderung» entwickelt: mit regelmäßiger Vitalisierungsarbeit durch Körper-, Energie- und Atemübungen wird der ganze Körper aktiviert. Präsenz und Aufmerksamkeit der Mitarbeiter werden verstärkt. Sie lernen, achtsam mit ihrem Körper umzugehen und Verletzungen aller Art zu vermeiden. Geringer Aufwand – große Wirkung!

 

„Alter“

Männer-Werkelecke” /// Constanze Noack, Koordinatorin FB Demenz, DRK Kreisverband Fläming-Spreewald e.V. (Änderung: per Live-Stream)

Die Männer-Werkelecke ist hauptsächlich für Männer mit und ohne Handicap gedacht. Bestehende Fähigkeiten sollen erhalten, Wertschätzung vermittelt und das Selbstwertgefühl gestärkt werden. Soziale Kontakte werden gepflegt, einer Vereinsamung wird vorgebeugt. Langfristig ist das Projekt generationsübergreifend angelegt. Beim Aufbau des Angebotes ging es vorrangig darum, die individuellen Interessen von Männern anzusprechen, die sich bei etablierten Angeboten oft nicht angesprochen fühlten.

Queer im Alter - Öffnung der Altenhilfeeinrichtungen für LSBTI*“ /// Lothar Andrée, Projektleiter - AWO Bundesverband e.V. /// Lisa Mau, Projektverantwortliche am Modellstandort Neubrandenburg

An dem bundesweiten Modellprojekt sind sechs stationäre und ambulante Einrichtungen der Altenhilfe beteiligt. Das Einrichtungspersonal soll durch Fortbildungen, Coachings etc. für die Zielgruppe ältere LSBTI* und ihre Belange sensibilisiert werden, um eine akzeptierende Pflege und Betreuung zu ermöglichen. Das Projekt wird bis Februar 2021 umgesetzt, extern evaluiert und die Ergebnisse abschließend in Form eines Handbuchs auch anderen Wohlfahrtsverbänden zur Verfügung gestellt.

 

Ansprechpartner für Fragen:

Jörg Gakenholz

E-Mail: joerg.gakenholz@juma-sachsen.de
Telefon: 0351- 275 179 25

Auf der Tagung werden Covid-19-Schutzmaßnahmen eingehalten und es gibt ein Hygiene-Konzept. Sollte es die Covid-19-Entwicklung erfordern, wird die ganze Veranstaltung als online-Seminar durchgeführt.

Kosten: 45,- EUR inkl. Verpflegung

 

Anmeldung:

Anmelden können Sie sich bequem, wenn Sie auf jetzt buchen klicken.

Ebenso können Sie sich per Mail anmelden: joerg.gakenholz@juma-sachsen.de
(bitte geben Sie hierbei Name, Institution, Rechnungsadresse und eine Telefonnummer an)

Anmeldefrist bis 26. Oktober 2020

Überweisungen bitte auf folgendes Konto:
Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen
IBAN: DE28 8505 0300 0221 0967 44
Verwendungszweck: Gesundheitsförderung, Name, Institution

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