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Fortbildung: Männer* beraten Männer* - Workshop für männliche Berater

LAG Jungen- und Männerarbeit Sachsen e.V.
Dr.-Friedrich-Wolf-Str. 2
01097 Dresden
Standard 80,00 EUR
Mitgliedschaft LAG Jungen- und Männerarbeit Sachsen 60,00 EUR
Beispiel Männerberatung

Männer* sind mit sich wandelnden, z. T. gegensätzlichen Leitbildern von Männlichkeit konfrontiert. Sie sollen Charakterstärke und Durchsetzungskraft zeigen, dabei fürsorglich und anerkennend sein und nicht zuletzt Zielstrebigkeit im Beruf sowie Geduld und Einfühlungsvermögen im Privatem an den Tag legen. Wenn sie jedoch mit den an sie gestellten Anforderungen nicht zurechtkommen, fällt es ihnen häufig schwer dies zuzugeben, denn das hieße ja, sich Überforderung oder Hilflosigkeit einzugestehen. Sie haben oft nicht gelernt, ihre Gefühle wahrzunehmen, darüber zu reden und sie in Konfliktsituationen konstruktiv auszuleben. Sich Hilfe zu holen, kollidiert überdies mit den Vorstellungen vom Mann*-Sein und den prägenden Erfahrungen mit anderen Männern*: Wer seine Probleme nicht gelöst bekommt, ist kein „richtiger Mann“.

So vermeiden es viele Männer*, in Krisensituationen eine Beratungsstelle aufzusuchen. Lieber machen sie Dinge mit sich selbst aus und kompensieren Probleme durch gefährdendes Verhalten wie Alkoholmissbrauch oder Gewalttätigkeit gegen sich oder andere. Damit belasten sie nicht nur sich selbst, sondern ebenso ihre Familien und ihr Umfeld.

Die mangelnde Inanspruchnahme von Beratung hängt auch damit zusammen, wie der überwiegende Teil der professionellen Beratungsstellen strukturiert ist. Die Ansprache und das Setting sind aus historischen wie statistischen Gründen stark auf Frauen* ausgerichtet. Allerdings haben Frauen* und Männer* unterschiedliche Herangehensweisen der Bewältigung von Schwierigkeiten und in der Beziehungsgestaltung erlernt. Männer*spezifische Anforderungen müssen daher von Beratungsangeboten berücksichtigt werden, um Männer* zu erreichen.

Grundsätzlich sollten Männer* wählen können welche Berater*innen sie in Anspruch nehmen. Manche Anliegen wollen Männer* lieber mit einem Mann* besprechen. Fragen der männlichen Identität, Beziehungsthemen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der eigenen Gewaltbereitschaft oder der Sexualität. Wie also sollten Angebote gestaltet sein, damit die Inanspruchnahme von Beratung auch für Männer* Normalität werden kann?

 

Zielgruppe: Die Fortbildung richtet sich an männliche Berater mit langjähriger Erfahrung in der Beratungsarbeit, die über eine grundständige, sozialpädagogische Ausbildung und ggf. weitere Zusatzqualifikationen verfügen und mehr über die geschlechtersensible Dynamik in der Beratung von Männern* erfahren möchten, insb.

  • Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen
  • Familienberatungsstellen
  • Opfer- und Täterberatungsstellen
  • Straffälligenhilfe
  • Gesundheits- und Suchtberatungsstellen, AIDS-Hilfe
  • Therapeutische und psychosoziale Beratungsstellen
  • Arbeitslosenberatungsstellen, Schuldnerberatung

 

Inhalt: Im Workshop werden v.a. folgende Thematiken geschlechtersensibel reflektiert:

  • Beraterrolle
  • Sozialisationsbedingungen
  • Umgang mit Emotionen
  • Zugänge und Ansprache
  • Beratungsanlässe

Methoden: Inputs, Kleingruppenarbeit, Übungen zur Selbstreflexion

 

Referenten:

Rüdiger Jähne (Dipl. Soz.Arb. / Dipl. Soz.Päd., Referent für Jungen- und Männerarbeit; SKM Bundesverband)

Andreas Moorkamp (Dipl. Pädagoge, Gewaltberater und Phaemotherapeut; Caritasverband Stadt Münster)

 

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Ansprechperson: Jörg Gakenholz joerg.gakenholz@juma-sachsen.de oder telefonisch 0351- 79 20 02 89

Anmeldeschluss: 04.09.2018