Sex we can - Fachtag Jungensexualität
Hauptstraße 23
01097 Dresden
Vortrag verfügbar: das Referat von Dr. Daniel Hajok ist jetzt abrufbar. Sie finden es am Ende dieses Eintrages
Sex we can - Fachtag zum Umgang mit Jungensexualität im Kontext der Hilfen zur Erziehung am 6.12.2016 in der Dreikönigskirche Dresden
Worum geht es?
Jugendhilfe und Sexualität? – dann geht es sicher um Verhütung und Missbrauch. Jungen in der Jugendhilfe und Sexualität? – dann geht wohl um gefährliches Verhalten. Muss man eigentlich darüber reden?
Noch immer erleben wir in der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe, dass die Sexualität der Kinder und Jugendlichen entweder nur zufällig oder gar nicht thematisiert wird. Darüber gesprochen wird meist erst dann, wenn es um sexuellen Missbrauch geht. Dabei gibt es gerade auch für männliche Jugendliche kaum ein wichtigeres Thema. Sexualpädagogische Konzepte in die Praxis umzusetzen ist ein schwieriges Unterfangen, wenn wir uns unserer eigenen Haltung zur Sexualität nicht bewusst sind. Wenn wir präventiv etwas gegen sexualisierte Gewalt tun wollen, müssen wir uns fachlich intensiv mit der gelebten Welt jugendlicher Sexualität auseinandersetzen. Und wenn vor allem Jungen in den stationären Einrichtungen betreut werden, dann müssen alle Fachkräfte Wissen und Methoden zum Umgang mit Sexualität von Jungen erlangen und im pädagogischen Alltag umsetzen können. Dieser Fachtag soll Lust darauf machen, sich diesem Thema in der pädagogischen Praxis der Hilfen zur Erziehung zu widmen. Die eigene Haltung und praktische Arbeitsmittel, die uns die Annäherung an dieses Thema erleichtern, können erfahren und kennengelernt werden.
Zielgruppe: Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe
Kosten (inklusive Verpflegung): 45 EUR
Ansprechpartner für den Fachtag:
Jan Schweinsberg: 0351 87378815
Peter Wild: 0176 323 715 79
Programm:
09:00-09:30 Uhr Anreise und Anmeldung
09:30 Uhr Begrüßung und inhaltliche Einführung
Jan Schweinsberg, Leiter der Fachstelle Blaufeuer, P.I.Z. gGmbH
Peter Wild Landesfachstelle Jungenarbeit Sachsen
10:00 Uhr
- Inputreferat: Alles Porno? Umgang Jugendlicher mit sexualitätsbezogenen Medieninhalten
Dr. Daniel Hajok
Kommunikations- und Medienwissenschaftler und als Gutachter, Empiriker, Seminar-/Workshopleiter und Fachautor tätig. Arbeitsschwerpunkte liegen im Spannungsfeld Medien, Gesellschaft und Soziale Arbeit sowie im restriktiven und präventiven Kinder- und Jugendmedienschutz
2. Inputreferat: Aufdeckung und Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Jungen* und junge Männer*
Bernard Könnicke Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V., Berlin
12:00-13:00 Mittagspause
13:00 – 16:00 Workshops
16:15 Resümee und Abschluss
Workshops von 13:00 – 16:00 Uhr
Workshop 1: „Werden Frauen im warmen Wasser nicht schwanger?– sexuelle Bildung für und mit männlichen Jugendlichen
Wenn es um Sexualität geht, wissen sie alles – sie geben zumindest vor, alles zu wissen. In intimer und vertrauer Runde während eines sexual-pädagogischen Workshops, kommen dann doch Fragen – die Jungsfragen. Es dreht sich dann um Gefühle, um den Körper, um das andere Geschlecht und um das eigene. Und um Sex. Es geht um Pornos, um das erste Mal und um (Un-)Sicherheiten.
Der Workshop gibt Gelegenheit, Methoden der sexuellen Bildung für männliche Jugendliche zu erproben und Themen in der sexualpädagogischen Arbeit mit Jungen gemeinsam zu diskutieren.
Uwe Tüffers Diplom Sozialpädagoge (FH), Angewandte Sexualwissenschaften (M.A.), Sexualpädagoge
Workshop 2: Junge Liebe – mehr als sechs mal sex
Sexualpädagogische Arbeit braucht eine reflektierte Haltung, professionelle Methoden und gutes Material, welches die Jungen interessiert. In diesen Workshop stellen wir die Methodenbox „Junge Liebe – mehr als sechs mal SEX“ vor und reflektieren deren Praxisanwendung.
Peter Bienwald, Bildungsreferent Landesfachstelle Jungenarbeit Sachsen
Workshop 3: Konzepte und Methoden: Nutzung sexualitätsbezogener Medieninhalte als Thema Jungenarbeit
Im Workshop werden die Medienumgangsweisen von Jungen vertieft und Konsequenzen für die (sexual-)pädagogische Praxis formuliert. Ausgehend von grundlegenden Handlungskonzepten werden Zugänge entwickelt, die zur Reflexion anregen, Alternativen aufzeigen und bei der Bewältigung negativer Erfahrungen unterstützen.
Dr. Daniel Hajok
Workshop 4: „Sexualität - Normal, bedenklich, gefährlich?“
Sexualität wird häufig unter dem Blickwinkel bedenklichen oder gefährlichen Verhaltens gesehen, gerade bei Jungen. Aber wie kann ich dieses Verhalten von gelingender bzw. „normaler“ Sexualität abgrenzen? Woran erkennen wir, ab wann wir intervenieren müssen? Wie reden wir mit diesen Jungen darüber und welche Handlungsoptionen haben wir, wenn es um gefährliches und gefährdendes Verhalten geht? Im Workshop werden diese Fragen an praktischen Beispielen und Übungen beantwortet und ein Einblick in die Arbeit der Fachstelle gegeben.
Jan Schweinsberg und Debora Skorupa, Fachstelle Blaufeuer
Fachstelle zur Beratung von Mitarbeiter(inne)n öffentlicher und freier Träger in Fällen sexueller Grenzverletzungen durch Kinder, Jugendliche und Heranwachsende
Workshop 5: Was ist für mich okay?
Die Sexualität eines Menschen ist individuell und ständigen Veränderungen ausgesetzt. Der Workshop soll einen Raum zur Reflexion der eigenen Haltung zur Verfügung stellen. Mit unterschiedlichen Methoden wird ein ressourcenorientierter Blick auf eigene Einstellungen geworfen und die Möglichkeit, diese in den (Arbeits-) Alltag zu integrieren
Danilo Ziemen und Liane Kalisch arbeiten freiberuflich als Sexualpädagog*innen (isp) und Dozent*innen am Institut für Sexualpädagogik (isp).
Die Fachtagung wird veranstaltet von der Landesfachstelle Jungenarbeit Sachsen und der Fachstelle Blaufeuer.
Die Veranstaltung wird unterstützt durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz des Freistaates Sachsen und die Software AG.