Alle gleich gesund? Frage nicht abschließend beantwortet.
21. November 2016
Am 9. November fand in Meißen die Fachkonferenz „Alle gleich gesund? – Eine geschlechtergerechte Betrachtung auf die Gesundheit“ statt. Fünfundvierzig Teilnehmende aus der Verwaltung und Fachöffentlichkeit interessierten sich für die angestrebte Ausdifferenzierung des Themas, welche bislang wenig öffentlich diskutiert wird. Neben der Landesarbeitsgemeinschaft Kommunaler Gleichstellungsbeauftragter war auch die Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen massgeblich an der inhaltlichen und organisatorischen Ausgestaltung beteiligt. Vortragende und Workshopleitende wurden paritätisch besetzt, um sowohl der Frauen- als auch der Männerperspektive durch jeweils spezifische Fachkenntnisse gerecht zu werden.
Nach einem Grußwort der Stadt Meißen startete der Tag mit den Vorträgen „Warum brauchen wir eine geschlechterdifferenzierte Betrachtung der Gesundheit?“ aus weiblicher Perspektive mit Dr. Uta Bayer, Fachärztin für Radiologie aus Leipzig. Aus männlicher Perspektive erweiterte Dr. Matthias Stiehler, Sachgebietsleiter der Beratungsstelle AIDS/sexuell übertragbare Infektionen im Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Dresden die angerissenen Problemfelder und ergänzte spezifische männliche Aspekte.
Danach wechselten die Teilnehmenden in die Workshopphase. So stand im Workshop eins die gesundheitliche Prävention mit Angeboten und Kampagnen für Frauen und Männer zur Diskussion. Workshop zwei beschäftigte sich mit geschlechterspezifischen Herangehensweisen und Umsetzungsideen betrieblicher Gesundheitsförderung in Verwaltung und Unternehmen. Den dritten Schwerpunkt bildete die Frage nach unterschiedlichem Suchtverhalten bei Frauen und Männern – mit Ursachensuche und Konsequenzen in einem eigenen Workshop.
Die Ergebnisse wurden abschließend für alle präsentiert und miteinander diskutiert. Die Frage, ob für alle Geschlechter gleiche Kriterien der Gesundheitsförderung anzulegen sind, konnte verneint werden. Unterschiedliche Auffassungen zwischen Referierenden und Teilnehmenden gab es jedoch zu der Frage, inwieweit eine geschlechterdifferenzierte Ausrichtung von Präventions-, Vorsorge- und Beratungsangeboten sinnvoll und notwendig ist.
Die Landesfachstelle Männerarbeit und auch die Arbeitsgruppe Frauen- und Männergesundheit beim Sächsischen Gleichstellungsbeirat wird sich künftig für eine differenziertere geschlechterspezifische Gesundheitsberichterstattung in Sachsen einsetzen.